Arbeitskosten im EU-Vergleich: Deutschland in der Spitzengruppe
22. Mai 2018Laut Statistischem Bundesamt kostete 2017 eine Arbeitsstunde in der deutschen Privatwirtschaft durchschnittlich 34,50 Euro. Damit liegt Deutschland bei den Arbeitskosten 31 Prozent über dem EU-Durchschnitt von 26,30 Euro pro Arbeitsstunde.
Im EU-Vergleich befindet sich Deutschland auf Rang sechs. Nur Dänemark (43,60 Euro), Schweden (41,70 Euro), Belgien (41,70 Euro), Luxemburg (37,30 Euro) und Frankreich (36,80 Euro) liegen über den deutschen Stundensätzen von 34,50 Euro.
Rumänien (6,10 Euro) und Bulgarien (4,90 Euro) sind die Schlusslichter unter den 28 EU-Staaten.
Im verarbeitenden Gewerbe lag Deutschland bei den Arbeitskosten auf Rang vier. Denn in der Industrie kostete eine Arbeitsstunde in Deutschland 2017 durchschnittlich 40,20 Euro und lag damit 49 Prozent über dem EU-Durchschnitt von 27,00 Euro.
Die Kosten für eine geleistete Arbeitsstunde setzen sich aus dem Bruttoverdienst und den Lohnnebenkosten zusammen. Dies sind hauptsächlich die gesetzlichen Arbeitgeberbeiträge zu den Sozialversicherungen, Aufwendungen für die betriebliche Altersversorgung und Kosten für die Lohn- und Gehaltsfortzahlungen im Krankheitsfall.
Die Arbeitgeber in Deutschland zahlten 2017 auf 100 Euro Bruttoverdienst zusätzlich 28 Euro Lohnnebenkosten. Trotz der insgesamt hohen Kosten pro Arbeitsstunde, liegt Deutschland bei den Lohnnebenkosten somit deutlich unter dem EU-Durchschnitt von 31 Euro. Dies ist allerdings auch dem Umstand geschuldet, dass bei dem deutschen Bruttoverdienst neben den Steueranteilen bereits erhebliche Arbeitgeberanteile zur Kranken-, Renten-, Pflege und Arbeitslosenversicherung enthalten sind.